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Tierphysio.Hamburg

Welpensitz im erwachsenen Alter

Der Welpensitz beim erwachsenen Hund

Häufig höre ich als Tierphysiotherapeutin Sätze wie: „Mein Hund macht immer so Sitz. Der ist zu faul für richtiges Sitz. Er hat es nie gelernt.“ Doch warum ist es überhaupt wichtig, dass ein Hund „richtiges“ Sitzen lernt, und was könnte ihn davon abhalten?

Das „richtige“ Sitz
Was genau bedeutet eigentlich „richtiges“ Sitz für einen Hund? Ein korrekter Sitz sieht so aus: Die Hinterbeine sind angewinkelt und gerade unter dem Körper platziert, parallel zueinander, die Knie und Pfoten sind nicht nach außen oder innen rotiert, während die Pfotenballen den Boden berühren. Die Vorderpfoten stehen senkrecht unter dem Körper und vor den Hinterpfoten, die Ellenbogen und Pfoten sind gerade und nicht nach innen oder außen rotiert. Der Rücken bildet eine gerade Linie.

Warum ist korrektes Sitzen wichtig?
Wenn ein Hund sich setzt, werden verschiedene Muskelgruppen beansprucht. Die Rücken- und Bauchmuskulatur sorgen für Stabilität, während die Muskeln der Hinterhand benötigt werden, um sich aus der Sitzposition wieder aufzurichten. Fehlendes oder falsches Sitzen kann auf muskuläre Probleme oder sogar krankhafte Zustände hinweisen.

Mögliche Ursachen für den „Welpensitz“ beim erwachsenen Hund
Es gibt mehrere Gründe, warum ein Hund den sogenannten „Welpensitz“ einnimmt, diese sind für mich am relevantesten:

  1. Schmerzanzeichen: Ein plötzlicher Wechsel zum „Welpensitz“ kann ein Zeichen für Schmerzen sein, insbesondere wenn der Hund zuvor korrekt saß. Weitere Schmerzanzeichen wie Schmatzen, Lecken, Knabbern, Unruhe oder Verhaltensänderungen sollten beachtet werden.
  2. Fehlende Muskulatur und einseitige Belastung: Der „Welpensitz“ führt zu einer ungleichmäßigen Belastung, was zu Muskelungleichgewichten und kann zu Gelenkproblemen wie Arthrose, Hüftgelenksdysplasie, Knieproblematiken (auch Kreuzbandrisse/zerrungen) oder Wirbelsäulenerkrankungen führen bzw. sie begünstigen oder womöglich können diese auch der Auslöser für den Welpensitz sein.
  3. Analdrüsenprobleme: Juckreiz oder Schmerzen in den Analdrüsen könnten dazu führen, dass der Hund auf seinem Po sitzen möchte.

Warum korrektes Sitzen wichtig ist
Wenn ein Hund nicht richtig sitzt, kann er die Kraft der Muskulatur in den Hinterbeinen, Bauch und Rücken nicht nutzen, um aufzustehen. Stattdessen zieht er sich über die Vorderbeine hoch, was zu Verspannungen und Überlastung der Strukturen der Vorderhand führen kann. Dadurch baut die Muskulatur der Hinterhand ab, was die Situation weiter verschlimmern kann.

Fazit
Korrektes Sitzen trägt zur Stabilität, Gelenkbeweglichkeit und Muskelentwicklung bei. Wenn dein Hund also den „Welpensitz“ einnimmt, ist es ratsam, die Ursachen zu identifizieren und gegebenenfalls eine/n Tierarzt:in oder eine/n Tierphysiotherapeut:in aufzusuchen.

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