Ein neuer Welpe zieht ein – aufregend, niedlich und voller Energie! Doch gerade in dieser frühen Lebensphase werden viele wichtige Weichen für die spätere Gesundheit gestellt. Denn was in den ersten Lebensmonaten versäumt oder überfordert wird, kann sich langfristig auf das Bewegungsapparat und die Lebensqualität deines Hundes auswirken.
Als Tierphysiotherapeutin sehe ich regelmäßig junge Hunde mit ersten Auffälligkeiten – von leichten Gangunsicherheiten über Fehlstellungen bis hin zu muskulären Dysbalancen. Das muss nicht sein! Mit etwas Wissen und Aufmerksamkeit kannst du schon im Welpenalter viel für die gesunde Entwicklung deines Hundes tun.
1. Nicht zu viel – nicht zu früh
Welpen brauchen natürlich Bewegung – aber in Maßen und angepasst an ihren Entwicklungsstand.
Noch nicht geeignet sind:
lange Spaziergänge
Joggingrunden
wildes Toben mit großen oder ungestümen Hunden
viele Treppenstufen
häufiges Ein- und Aussteigen aus dem Auto oder Springen vom Sofa oder Bett
🦴 Wichtig zu wissen:
Ein Hund ist erst mit ca. 1-1,5 und große Rassen erst ab 2 Jahren vollständig ausgewachsen – je nach Rasse.
Erst dann sind die Wachstumsfugen geschlossen. Solange diese noch offen sind, ist das Knochengerüst instabiler, und zu viel oder falsche Belastung kann zu dauerhaften Schäden oder Fehlstellungen führen.
2. Gelenkschonendes Spielen & Alltagstraining
Vermeide rutschige Böden, häufiges Stop-and-Go-Spielen oder abrupte Richtungswechsel auf glatten Flächen.
Besser geeignet:
kontrolliertes Spielen auf griffigem Untergrund, KEIN BALL ODER STÖCKCHEN WERFEN!!! (auch nicht wenn der Hund ausgewachsen ist!)
Suchspiele, Schnüffelspiele
leichte koordinative Übungen (isometrische Übungen, Balanceübungen) – natürlich altersgerecht und unter Anleitung
Gehe mit deinem Welpen vor allem über viele unterschiedliche Untergründe, damit er sicherer wird und sein Körpergefühl geschult wird!
3. Gesunde Ernährung & Gewicht
Wachstumshunde brauchen spezielles Futter – bitte immer rassespezifisch und altersgerecht.
Ein häufiger Fehler: Übergewicht im Wachstum. Das belastet die noch weichen Gelenke und fördert die Entstehung orthopädischer Probleme.
👉 Lieber regelmäßig wiegen und Futtermenge bei Bedarf anpassen.
4. Früherkennung durch physiotherapeutische Checks
Ein frühzeitiger physiotherapeutischer Check kann helfen:
Fehlstellungen oder muskuläre Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen
erste Auffälligkeiten im Gangbild oder in der Bewegung zu analysieren
individuelle Bewegungsempfehlungen für Zuhause zu geben
Je früher du beginnst, desto besser kann dein Hund eine stabile, gesunde Muskulatur entwickeln – und Fehlbelastungen vermeiden.
5. Geduld beim Sport
Auch wenn dein junger Hund vor Energie nur so sprüht – Fahrradfahren, Joggen oder sehr lange Spaziergänge sind erst sinnvoll, wenn dein Hund vollständig ausgewachsen ist.
Das bedeutet:
✅ frühestens ab 1-1,5 Jahren bei kleinen bis mittelgroßen Rassen
✅ bei großen Hunden oft sogar erst ab 2 Jahren
Vorher sollten Aktivitäten spielerisch und kurz gehalten sein – mit viel Zeit für Erholung, Schlaf und Reifung.
Fazit: Fit von Anfang an – für ein langes, gesundes Hundeleben
Ein bewusster Umgang mit deinem Welpen oder Junghund lohnt sich – denn hier legst du den Grundstein für eine gesunde Zukunft. Mit der richtigen Bewegung, altersgerechter Förderung und regelmäßiger Begleitung durch einen Tierphysiotherapeutin kannst du viel dazu beitragen, dass dein Hund stabil, schmerzfrei und voller Freude durchs Leben geht.
💬 Du möchtest wissen, ob sich dein junger Hund altersgemäß entwickelt? Oder du suchst gezielte Unterstützung bei Training, Koordination oder Muskelaufbau? Dann melde dich gern – ich begleite euch professionell und mit viel Herz durch die ersten Lebensjahre.
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